Generative KI hat sich in kürzester Zeit von einem technologischen Trend zu einem zentralen Werkzeug in vielen Unternehmen entwickelt. Ob zur Texterstellung, für die Softwareentwicklung oder im Kundenservice - Systeme wie ChatGPT, Claude, Gemini oder Mistral verändern Arbeitsprozesse grundlegend. Doch mit den Chancen dieser Technologie wachsen auch die Risiken - insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit.
Unternehmen, die generative KI einsetzen, müssen sicherstellen, dass sie die gesetzlichen Datenschutzbestimmungen, insbesondere die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung), strikt einhalten. Dieser Artikel zeigt im Detail, worauf Firmen achten müssen, um KI rechtskonform, sicher und verantwortungsvoll einzusetzen.
Datenschutz bezeichnet den Schutz personenbezogener Daten vor Missbrauch, unbefugtem Zugriff und unrechtmäßiger Verarbeitung. Im Kontext generativer KI geht es vor allem darum, wie Eingabedaten (Prompts), Trainingsdaten und generierte Ausgaben verarbeitet, gespeichert und analysiert werden.
Generative KI-Systeme „lernen“ aus riesigen Datenmengen. Wenn in diesen Daten personenbezogene Informationen enthalten sind, besteht das Risiko, dass diese unbeabsichtigt in generierten Texten oder Analysen wieder auftauchen. Zudem können Nutzereingaben bei der Nutzung externer KI-Plattformen auf Servern Dritter verarbeitet werden, was Fragen nach Datentransfer, Speicherung und Zugriff aufwirft.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bildet die rechtliche Basis für den Umgang mit personenbezogenen Daten in der EU. Sie schreibt unter anderem vor:
Für Unternehmen, die KI-Systeme einsetzen, bedeutet das: Jede Verarbeitung personenbezogener Daten durch KI muss DSGVO-konform erfolgen - auch dann, wenn die KI von einem Drittanbieter stammt.
Zusätzlich zur DSGVO schafft die kommende EU-KI-Verordnung (AI Act) einen rechtlichen Rahmen speziell für KI-Systeme. Sie teilt KI-Anwendungen in Risikokategorien ein - von minimal bis hochriskant - und legt Pflichten für Entwickler und Anwender fest.
Generative KI wird dabei besonders beachtet, da sie Inhalte erzeugen kann, die täuschend echt wirken oder persönliche Informationen enthalten. Unternehmen müssen hier zusätzliche Transparenzpflichten erfüllen, z. B. offenlegen, dass ein Inhalt KI-generiert wurde oder sicherstellen, dass Trainingsdaten keine urheberrechtlich geschützten oder personenbezogenen Informationen enthalten.
Beim Einsatz generativer KI können verschiedene Datenschutzrisiken auftreten. Die wichtigsten sind:
Um Datenschutzverletzungen zu vermeiden, müssen Unternehmen eine Kombination aus technischen und organisatorischen Maßnahmen (TOMs) umsetzen. Dazu gehören:
Viele Unternehmen nutzen KI-Dienste von Drittanbietern, etwa OpenAI, Anthropic oder Microsoft. Hier ist besondere Vorsicht geboten.
Wichtige Punkte, die Unternehmen prüfen sollten:
Wenn diese Fragen nicht eindeutig beantwortet werden können, sollten Unternehmen den Einsatz solcher Tools kritisch prüfen oder auf lokale, datenschutzkonforme Alternativen setzen.
Unternehmen müssen nicht auf generative KI verzichten - sie können sichere Alternativen nutzen oder eigene Lösungen aufbauen:
Der Einsatz generativer KI bringt enorme Effizienzgewinne und Innovationspotenzial. Doch Datenschutz darf dabei nie zur Nebensache werden. Unternehmen müssen verstehen, dass generative KI-Systeme nur dann nachhaltig nutzbar sind, wenn Vertrauen, Transparenz und Sicherheit gewährleistet sind.
Wer heute in eine datenschutzkonforme KI-Strategie investiert, schützt nicht nur sich selbst vor rechtlichen Risiken, sondern stärkt auch das Vertrauen von Kunden, Partnern und Mitarbeitenden. Generative KI und Datenschutz schließen sich nicht aus - sie sind zwei Seiten derselben Medaille einer verantwortungsvollen digitalen Zukunft.
Wichtig ist, dass personenbezogene Daten nur dann verarbeitet werden, wenn eine rechtliche Grundlage vorliegt. Unternehmen sollten Daten minimieren, Pseudonymisierung oder Anonymisierung anwenden und sicherstellen, dass externe KI-Dienste DSGVO-konform betrieben werden. Auch eine Datenschutz-Folgenabschätzung kann erforderlich sein.
Nein, das sollte vermieden werden. Prompts können auf externen Servern gespeichert werden, wodurch vertrauliche Informationen in falsche Hände geraten könnten. Unternehmen sollten klare Richtlinien zur sicheren Nutzung generativer KI definieren und Schulungen anbieten.
Unternehmen sollten DSGVO-konforme Anbieter wählen, Datenverschlüsselung einsetzen, Auftragsverarbeitungsverträge abschließen und Daten nur innerhalb der EU speichern. Zudem sollten sie interne Prozesse dokumentieren und regelmäßig überprüfen.
Datenschutzfreundliche Optionen sind On-Premise-KI-Systeme, EU-basierte Cloud-KI-Anbieter oder Unternehmensversionen von Modellen wie OpenAI Enterprise oder Azure OpenAI. Diese speichern Daten nicht dauerhaft und verwenden sie nicht zum Training.
Bei Datenschutzverstößen drohen Bußgelder nach Art. 83 DSGVO von bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Neben finanziellen Risiken besteht auch Reputationsschaden, wenn personenbezogene Daten durch KI-Systeme offengelegt werden.