Effizienz ist das A und O im IT-Bereich - auch bei der Server-Nutzung. Denn Server sind selten zu 100% ausgelastet, und das ist auch gut so. Aber was passiert mit den ungenutzten Ressourcen? In der Regel nichts. Außer, dass die Server weiterhin Strom verbrauchen und zusätzlich eine klimatisierte Umgebung benötigen - selbst wenn sie nur zu zwei Prozent ausgelastet sind. Das kann sich auf lange Sicht zu einem teuren und unnötigen Kostenfaktor entwickeln.
Hier kommt die Servervirtualisierung ins Spiel. Mit dieser cleveren Technologie können Sie nicht nur Ihre Server (Domaincontroller, File-Server, Datenbank-Server oder sonstige Application-Server) besser ausnutzen, sondern auch Ressourcen und Energie sparen. Wie? Ganz einfach: Sie führen Betriebssysteme und Anwendungen als virtuelle Maschinen (VMs) auf einem physischen Server aus. Die Virtualisierungssoftware, der sogenannte Hypervisor (nicht zu verwechseln mit der Virtualisierung auf Betriebssystemebene, die ohne einen Hypervisor auskommt und bei der das gleiche Betriebssystem verwendet wird), sorgt dabei für die Schnittstelle zwischen den virtuellen Maschinen und der Server-Hardware. So können Sie nicht nur die Auslastung Ihrer Server maximieren, sondern auch Hardware-Ressourcen wie die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) kleiner dimensionieren.
Sie sehen also: Servervirtualisierung ist die perfekte Lösung für effizientes IT-Management, Kosteneinsparungen und Umweltschutz. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die Vorteile dieser cleveren Technologie und werfen Sie einen Blick auf die Systemanforderungen für Microsoft Hyper-V auf Windows Server (Artikel von Microsoft: Systemanforderrungen) - dort finden Sie alle wichtigen Informationen, um die Servervirtualisierung in Ihrem Unternehmen erfolgreich einzuführen.
Die Vorteile der Servervirtualisierung sind zahlreich und vielfältig. Neben der Kosteneinsparung durch eine effiziente Nutzung vorhandener Hardware, bietet die Technologie auch enorme Vorzüge im Bereich der Administration und der Lizenz-Modelle. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile im Überblick:
Durch die virtuelle Bereitstellung Ihrer Betriebssysteme und Applikationen können Sie Hardwareressourcen einsparen. Da Sie vorhandene Hardware effizienter nutzen können, sparen Sie Ihrem Unternehmen nicht nur Energiekosten und Platzbedarf, sondern reduzieren auch die Ausgaben für neue Hardware Ihrer eingesetzten IT-Infrastruktur. Mit der Servervirtualisierung können Sie Ihre IT-Ressourcen besser ausnutzen und somit Ihre Kosten senken.
Durch die virtuelle Umgebung haben Sie die Möglichkeit, Ihre IT-Ressourcen flexibler zu steuern. Wenn Sie beispielsweise einen bestehenden Server von einem klassischen Festplattensystem auf Solid State Disks (SSD) umrüsten möchten, ist dies bei physischen Servern mit einer Neuinstallation oder einem aufwendigen Cloneprozess verbunden. In einer virtuellen Umgebung können Sie jedoch einfach Gastsysteme von einem Host auf einen anderen umziehen, indem Sie eine einfache Auswahl im Menü des Virtualisierungs-Hosts treffen. Der Umzug auf das neue Plattensystem läuft automatisch im Hintergrund ab, ohne die Verfügbarkeit der Server und Ihrer Applikationen zu beeinträchtigen. Sie können somit Hardware-Upgrades einfach durchführen und Zeit und Kosten sparen.
Mit Snapshots können Sie virtuelle Maschinen schnell und einfach wiederherstellen. Vor kritischen Änderungen an einem Gastsystem (VM) können Sie bei Bedarf einen Snapshot erstellen, der den aktuellen Zustand der VM einfriert und alle Änderungen in eine separate Datei schreibt. Sollte bei einer nachfolgenden Änderung (wie beispielsweise einem Update oder der Installation einer neuen Software auf dem Gastsystem) etwas schiefgehen, können Sie in kürzester Zeit den vorherigen Zustand wiederherstellen, indem Sie den Snapshot anwenden. Diese Funktion ist nicht nur in Test- und Entwicklungsumgebungen hilfreich, sondern auch in der Produktivumgebung, da sie die aufwendige Rücksicherung über ein Backup überflüssig machen kann. Mit der Servervirtualisierung können Sie somit schnell und einfach auf frühere Versionen Ihrer virtuellen Maschinen zurückgreifen und Zeit sparen.
Die Verwendung von virtuellen Umgebungen kann zu erheblichen Kosteneinsparungen bei der Lizenzierung von Microsoft Windows Server Betriebssystemen führen. Während die Standard-Version des Server-Betriebssystems nur auf einem physischen Server installiert werden darf, ermöglicht die Lizenz in einer virtuellen Umgebung die Installation auf zwei virtuellen Server Instanzen (Quelle: Microsoft Produktbestimmungen). Darüber hinaus bieten einige andere Lizenzmodelle die Möglichkeit, eine beliebige Anzahl von Installationen auf einem Virtualisierungs-Host durchzuführen und vereinfachen die Aktivierung des Betriebssystems durch einen automatischen Prozess. Sie können auf diese Weise nicht nur Ihre Hardwarekosten senken, sondern auch bei der Lizenzierung Geld sparen.
Ein weiterer Vorteil der Servervirtualisierung ist das schnelle Recovery im Desaster-Fall. Virtuelle Maschinen bestehen aus nur wenigen Dateien - einer virtuellen Festplatte, die alle Dateien der virtuellen Maschine enthält, und wenigen Konfigurationsdateien, die den Namen, die IP-Adressen und die verwendeten Ressourcen der VM speichern. Im Ernstfall müssen Sie einfach nur diese Dateien auf einen Virtualisierungs-Host in Ihrem Netzwerk kopieren und den Server starten (aber denken Sie daran, sich an die Lizenzbestimmungen zu halten, wenn Sie auf neue Hardware umziehen). Eine aufwendige Betriebssystem- und Treiberinstallation auf der neuen Hardware entfällt. Selbst wenn Ihre Backuplösung eine Bare-Metal-Recovery unterstützt, kann es hier zu Problemen kommen, wenn sich die neue Server-Hardware zu stark von dem alten System unterscheidet. Die Servervirtualisierung kann somit auch bei geplanten Server-Hardware-Migrationen sehr hilfreich sein und eine zeitaufwändige Neuinstallation von Betriebssystem und Applikation überflüssig machen.
Dank dieser Vorteile bietet die Servervirtualisierung eine clevere Lösung für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur effizienter gestalten und gleichzeitig Kosten sparen möchten.
Bevor Sie sich für eine Servervirtualisierung entscheiden, sollten Sie sich auch mit möglichen Herausforderungen und der detaillierten IT-Dokumentation befassen, um diese von Anfang an zu meistern Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Vorteile der Virtualisierung zahlreich sind und sich für viele Unternehmen auszahlen. Dennoch gibt es einige Punkte, die man im Hinterkopf behalten sollte, um eine erfolgreiche und stabile Server-Virtualisierung zu gewährleisten.
Ein Punkt, der bei der Server-Virtualisierung besonders wichtig ist, ist der Ausfall des Hypervisors (single point of failure). Denn der Virtualisierungshost (Hypervisor) ist die zentrale Instanz, die die vorhandenen Server-Ressourcen an die Gast-Systeme verteilt. Wenn der Hypervisor ausfällt, sind auch alle darauf laufenden virtuellen Server betroffen. Es ist daher ratsam, dieses Risiko bei der Planung Ihrer Server-Virtualisierung mit einzubeziehen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, dieses Risiko zu minimieren oder sogar ganz auszuschließen. Durch den Einsatz mehrerer Virtualisierungshosts im Cluster-Betrieb kann im Notfall eine automatische Umschaltung erfolgen, die sogar eine unterbrechungsfreie Verwendung von Applikationen ermöglicht.
Eine regelmäßige Aktualisierung des Betriebssystems des Hypervisors ist wichtig, um die Sicherheit und Stabilität Ihrer virtuellen Umgebung zu gewährleisten. Allerdings kann ein Update bei nur einem Hypervisor zu Problemen führen, da die virtuellen Server heruntergefahren werden müssen. Um dieses Risiko zu minimieren, können Sie entweder mehrere Hypervisors in Ihrer Produktionsumgebung einsetzen oder nur virtuelle Server betreiben, die beim Ausfall des Virtualisierungs-Hosts keine unternehmenskritischen Funktionen haben.
Eine weitere Option besteht darin, mehrere Hostsysteme im Cluster-Verbund zu betreiben und auf Cluster Aware Updating zurückzugreifen. Diese Funktion ermöglicht es, Updates automatisch auf einem Hostsystem durchzuführen, während die virtuellen Maschinen auf anderen Hosts weiter ausgeführt werden. Dadurch wird ein unterbrechungsfreier Betrieb gewährleistet.